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Wenn ein Kind nicht in seiner leiblichen Familie leben kann, kann es in einer Pflegefamilie
oder einer Erziehungsstelle aufgenommen werden.
Dies ist ein großes, einschneidendes Erlebnis im Leben eines Kindes. Häufig findet die
Entscheidung, dass ein Kind nicht mehr in seiner Herkunftsfamilie bleiben kann sehr schnell
statt. Das Kind hat kaum Möglichkeiten sich auf diese neue Situation einzustellen.
Es verlässt sein gewohntes Lebensumfeld und muss sich spontan auf eine neue Familie
einstellen.
Um den Übergang in den neuen Lebensabschnitt zu erleichtern, kann es wichtig sein, dass
die leiblichen Eltern weiterhin eine Rolle im Leben des Kindes spielen. Ausnahmen sind
Inkognitounterbringungen. Manchmal sind die Umstände so, dass die Eltern nicht wissen
dürfen wo ihr Kind untergebracht ist, da sie eine Gefahr darstellen.
Kurz und knapp
In der Regel ist es wichtig, dass ein Kind weiss, wer seine Eltern sind und wo es seine
Wurzeln hat.
Lebt das Kind dauerhaft in seiner neuen Familie, können die leiblichen Eltern nach wie vor
eine Rolle spielen.
Dies kann Ausdruck finden durch Besuchskontakte, die in regelmässigen Abständen
stattfinden. Hier treffen die Kinder mit ihren leiblichen Eltern zusammen. Diese werden durch
die Fachberatung des Trägers z.B INDIGO Erziehungsstellen und die Pflegeeltern begleitet.
Sie finden außerhalb der Erziehungsstelle meistens in den Räumlichkeiten des Trägers statt.
Zeitpunkt und Dauer des Besuchskontaktes wird mit dem Jugendamt abgestimmt.
Eine weitere Möglichkeit den Bezug des Kindes zur Herkunftsfamilie zu wahren liegt in der
Biografiearbeit.
Die Biografiearbeit stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes. Sie bildet die Brücke zwischen
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Spätestens in der Pubertät stellt sich bei jedem Heranwachsenden die Frage: “ Wer bin ich,
wo komme ich her und wo will ich hin”. Hilfreich für den Jugendlichen ist es dann, wenn er
Kenntnis und vielleicht auch Kontakt zu oder über seine Herkunftsfamilie hat.
Denn hier liegen seine Wurzeln und bilden den Ausgangspunkt seiner eigenen Geschichte.
In der Biografiearbeit können verschiedene Methoden angewandt werden, die die
Erziehungsstelle durch eine Schulung erlernt.
Dazu gehören, je nach Alter des Kindes z.B das Anlegen von Fotoalben, das Erstellen eines
Zeitstrahls oder Erinnerungsgegenstände, die kreativ gesammelt werden.
Die Biografiearbeit kann sensibel und vertrauensvoll im alltäglichen Leben eingeflochten
werden und sollte Bestandteil einer jeden Erziehungsstellenarbeit sein.
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