Eine Erziehungsstelle ist eine Form der Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen, bei der pädagogisch qualifizierte Personen (Erzieher, Sozialpädagogen) die Betreuung übernehmen. Im Gegensatz zu Pflegefamilien sind Erziehungsstellen speziell ausgebildet und haben häufig eine professionelle pädagogische Qualifikation.

Um eine Erziehungsstelle zu werden, müssen bestimmte persönliche und fachliche Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören in der Regel eine pädagogische Ausbildung, Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie persönliche Eignung und Stabilität. Weiterhin wird häufig ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis verlangt.

Falls Sie keine pädagogische Ausbildung oder entsprechende Erfahrungen haben, bieten wir Ihnen Schulungen und Weiterbildungen an, um Sie bestmöglich auf die Anforderungen einer Erziehungsstelle vorzubereiten. Wir unterstützen Sie dabei, die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, um Kindern und Jugendlichen ein sicheres und förderliches Umfeld zu bieten.

Der Bewerbungsprozess umfasst mehrere Schritte, darunter eine schriftliche Bewerbung, ein persönliches Gespräch, eine Überprüfung der Eignung und gegebenenfalls ein Heim- oder Hausbesuch. Es folgt eine umfangreiche Schulung und Vorbereitung auf die Rolle als Erziehungsstelle.

Erziehungsstellen erhalten Unterstützung in Form von regelmäßigen Fachberatungen, Fort- und Weiterbildungen, Supervisionen sowie finanzielle Hilfen für den Unterhalt des Kindes oder Jugendlichen. In Krisensituationen steht außerdem ein Notfallkontakt zur Verfügung.

Die Vergütung von Erziehungsstellen erfolgt durch eine Kombination aus einer Aufwandsentschädigung und einem Pflegegeld, das die Kosten für Unterbringung, Verpflegung und Betreuung des Kindes oder Jugendlichen deckt. Die genaue Höhe variiert je nach Träger und den individuellen Bedürfnissen des Kindes.

Erziehungsstellen haben die Pflicht, für das Wohl des Kindes oder Jugendlichen zu sorgen, eine sichere und förderliche Umgebung zu bieten und regelmäßig mit dem zuständigen Jugendamt zusammenzuarbeiten. Rechte umfassen unter anderem die Einbindung in Entscheidungen über das Kind, regelmäßige Beratungen und Schulungen sowie finanzielle Unterstützung.

Ja, gleichgeschlechtliche Partner können selbstverständlich auch Erziehungsstelle werden. Bei uns steht das Wohl der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund, unabhängig von der sexuellen Orientierung der Erziehungsstellen. Entscheidend sind die persönliche Eignung, die Stabilität der Lebensgemeinschaft und die Bereitschaft, sich den Herausforderungen der Erziehungsstellenarbeit zu stellen.